Sperrung der L93 zwischen Großensee und Trittau – eine unendliche Geschichte?

Sperrung der L93 zwischen Großensee und Trittau – eine unendliche Geschichte?

Viele von uns haben sich in den vergangenen Wochen schon gefragt, warum an der gesperrten L93 nach Trittau keine Bautätigkeit zu sehen ist.

In der Sitzung der Gemeindevertretung Großensee am 1. Oktober 2024 berichtete Bürgermeister Tillmann-Mumm, dass nach Aussage des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr (LBV.SH) mit einer Fertigstellung in diesem Jahr nicht mehr zu rechnen ist.

Grund dafür sei, dass die für diese Baumaßnahme beauftragte Firma hinsichtlich der Tragfähigkeit des Bodens Bedenken angemeldet habe und nun für die Sanierung/Ertüchtigung eine neue Ausschreibung erfolgen müsse.

Soweit uns bekannt ist, darf eine Ausschreibung regelkonform erst dann begonnen werden, wenn die Geldmittel für die ausgeschriebene Leistung im Haushalt ausgewiesen sind. Stehen denn in diesem Jahr überhaupt noch Mittel für ungeplante Ausschreibungen im Landeshaushalt zur Verfügung? Und selbst wenn unverzüglich ausgeschrieben werden könnte, wird wegen der beginnenden Schlechtwetterperiode nur mit viel „Witterungsglück“ der 1. Bauabschnitt im Frühsommer 2025 fertiggestellt sein.

Gab es bei einer so umfangreichen und kostenintensiven Baumaßnahme vorweg keine Überprüfung des Untergrunds/Unterbaus, z. B. durch Probebohrungen? Soweit wir wissen, ist die Überprüfung einer verbleibenden alten Bausubstanz hinsichtlich der Tauglichkeit durchaus üblich. Schließlich haben die Belastungen – besonders durch die Zunahme des Schwerlastverkehrs und seiner Tonnage – in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich zugenommen. Für heutige Verkehrsverhältnisse wurde die L93 damals nicht gebaut.

Besonders ärgerlich ist, dass von dieser verlängerten Sperrung auch der Radweg betroffen ist, der normalerweise von Großenseer Schülerinnen und Schülern als Schulweg nach Trittau genutzt wird. Ebenso gibt es keine Wegverbindung für Fußgänger.

Nach Aussage von Herrn Tillmann-Mumm gibt es zwischen dem LBV und der Gemeinde/dem Amt keine gute Kommunikationsebene. Auch von der verlängerten Sperrung habe die Gemeinde eher zufällig erfahren.